Konzert zu einem Fest gemacht
Die Bravo-Rufe wollten nicht enden. Immer wieder zollte ein begeistertes Publikum den Musikerinnen und Musikern des TSV Blasorchesters Respekt und Anerkennung für deren außergewöhnliche Leistungen auf der Bühne.
Zu Festkonzerten hatten die TSVler ihre diesjährigen – längst traditionellen – Herbstauftritte erklärt. Am Freitag- und am Samstagabend spielten alle drei Formationen in der TSV-Halle an der Jahnstraße. „Lassen Sie sich von der Musik verzaubern“, hatte ein Mädchen aus dem Kinderorchester zu Beginn des Abends die Zuschauer aufgefordert. Dies gelang vom ersten bis zum letzten Ton.
Unter der Leitung von Sarah Werner, die am Samstag auch noch ihren Geburtstag auf der Bühne feierte, zeigten die Jüngsten, was sie seit Januar im Zusammenspiel gelernt haben. Drei Titel führten sie auf, allesamt gut und harmonisch. Und wenn es dann doch einmal mit einem Ton nicht perfekt klappte, hatten sie eine wunderbare Erläuterung parat: „Wir sind hundert Jahre jünger als das Orchester.“
Mit Florian Hentschl hat das Jugendblasorchester seit mehr als zwei Jahren einen Dirigenten, der aus den eigenen Reihen stammt. Sie gaben an diesem Abend – etwa mit „Pink Panther“ und „I Will Follow Him“ – die bekanntesten Melodien mitreißend zum Besten, wurden gar zur Zugabe aufgefordert, die mit einem Beatles-Medley auch folgte.
Den ersten großen Höhepunkt des Abends steuerte dann das große Blasorchester an. Dirigent Sebastian Abel, bislang unter seinem Geburtsnamen Früchel bekannt, schilderte nach „Celebration And Song“ zum Auftakt seine erste Begegnung mit Oliver Siefert, erster Soloposaunist am Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks. Bei seiner eigenen Posaunenprüfung hatte Siefert ihm nach Erleben der TSV-Formation angeboten, mit ihnen aufzutreten. Allein diese spontane Reaktion spricht für die Klasse, die die TSV-Musiker inzwischen haben. Das Publikum wurde nicht enttäuscht: Der wunderbare zweite Satz des “T-Bone Concerto“ für Soloposaune und Blasorchester von Johan de Meij verzauberte die Zuschauer und brachte den Musikern am Ende lange anhaltenden Applaus.
Mit „Jubilateo“ und „At World’s End“ umrahmten die Musiker den zweiten Auftritt von Oliver Siefert, der mit „Trombonissimo“ die ganze Bandbreite einer Posaune vorführte. Als Zwischenzugabe spielte er, diesmal in der Jacke der TSV-Abteilung, eine bayerische Polka.
Ein großartiges Konzert des Orchesters, das in den vergangenen Jahren eine tolle Entwicklung vollzogen hat. Das war sinfonische Blasmusik auf sehr hohem Niveau. Belohnt hat dies auch Bürgermeister Halil Öztas, der am Freitag einen Scheck über 1100 Euro überreicht hatte.
Quelle: Claudia Bechtold, Offenbach-Post, 19.11.19